Sehbehinderte weisen auf Problem hin!

Seit einigen Tagen sind auf vielen Pollern in der Städteregion Aachen rot-weiße „Strickmützen“ zu finden. Hier trieben keine Spaßvögel ihren Schabernack, der Grund ist leider ernst. „Verursacher” ist der BSV, der Blinden- und Sehbehindertenverband, der durch diese Aktion auf ein großes Problem aufmerksam machen wollte.

Viele Bürgerinnen und Bürger, die eine starke Sehbehinderung haben, landen immer wieder unfreiwillig vor einem der zahlreichen Poller. Diese wurden in den meisten Fällen angebracht, damit PKW- bzw. LKW-Fahrer ihr Fahrzeug nicht verkehrswidrig abstellen und dadurch Fuß- und Radfahrer gefährden. Poller haben also eine sehr wichtige -oftmals lebenswichtige- Funktion. Doch sie stellen auch eine Gefahr dar, gerade für sehbehinderte Menschen. Nur wenige sehbehinderte Bürgerinnen und Bürger haben noch keinen unangenehmen Kontakt mit Pollern gehabt.

Eine Ursache ist der mangelnde farbliche Kontrast, durch den die Poller für Sehbehinderte fast „unsichtbar“ werden. Die jetzt angebrachte rot-weiß Kennzeichnung bringt einen neuen Kontrast, so dass diese Gefahrenstellen deutlich schneller wahrgenommen werden.

In wenigen Wochen werden diese Hüllen jedoch verschwunden sein, das Problem bleibt jedoch bestehen. Aus diesem Grund haben wir einen Antrag zusammen mit Bündnis90/Die Grünen gestellt, die Verwaltung möge zusammen mit dem BSV prüfen, wie bei Neuanschaffungen von Pollern generell auf die Bedürfnisse der Sehbehinderten eingegangen werden kann. Weiterhin soll geprüft werden, wie bestehende Poller verändert werden können.

Das Foto zeigt einen typischen Fall am Tivoli in Aachen. Hier wird auch noch das Blindenleitsystem durch parkende Fahrzeuge blockiert.

Die SPD der Stadt Herzogenrath dankt der Initiative des Blinden- und Sehbehindertenvereins für sein großes Engagement.