Die Experten, für die Digitalisierung von Prozessen, Dr. Benjamin Fadavian und Olrik Müller, diskutierten das soziale Arbeiten in Zeiten der Digitalisierung.
Das Unternehmen Kornel Fohn-Werkzeuge (KFW-Team) aus Herzogenrath und Kerkrade, bezeichnet sich selber als das „mit 75 Jahren wahrscheinlich ältestes Startup der Welt“. Der Großhandel für den Maschinenbau ist selbstverständlicher Treiber der Weiterentwicklung der Industrie in der Region. Unter dem Schlagwort Industrie 4.0 wird die Digitalisierung der industriellen Fertigung als vierte industrielle Revolution vorangebracht. Wie bereits in den vorhergehenden industriellen Revolutionen stellt sich die Frage, ob dies zu Lasten der Arbeitenden geht?

Daher besuchte der Bürgermeisterkandidat Dr. Benjamin Fadavian das Unternehmen. Als Jurist in einem IT-Unternehmen setzt er, für die Verwaltungen in der StädteRegion, Gesetzesstrukturen in praktische digitale Produkte um. Jeder Politiker redet heute über die Digitalisierung der Verwaltung, doch Dr. Fadavian legte dar, daß dies komplexe Prozesse sind, die nur gemeinsam mit den Mitarbeitern einer großen Struktur, wie z.B. der Stadt Herzogenrath, möglich sind. Dem konnte Olrik Müller nur zustimmen und zeigte auf, welche Anstrengungen sein Unternehmen KFW-Team unternimmt um einerseits digital führend und andererseits sozial Verantwortlich zu handeln. So steht allen im Unternehmen die Möglichkeit einer selbstbestimmten digitalen Weiterbildung zur Verfügung. Anstelle von durchgeplanten und von oben verordneten Schulungen ist die zeitlich, inhaltlich und räumlich frei wählbare Bildung über eine Onlineplattform getreten. Hierdurch haben auch ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit einen eigenen Rhythmus der Fortbildung zu finden.
Die Frage eines Teilnehmers nach der Bedeutung von Homeoffice Arbeitsplätzen im KFW-Team bracht die Diskussion in Richtung der sozialen Bedeutung von Arbeit. Hier beschreitet das Unternehmen seit neuestem einen anderen Weg. Dezentrale Coworking Arbeitsplätze sollen verhindern, daß die Mitarbeiter ihre Arbeit zu Hause, ohne soziale Kontakte, durchführen. Coworking bedeutet, daß ein Unternehmen einen Arbeitsplatz in einem Büro anmietet, in dem viele Menschen aus unterschiedlichen Unternehmen an flexiblen Arbeitsplätzen arbeiten. Hierdurch kommt es zu einer sozialen Vermischung und Vernetzung über die Unternehmensgrenzen hinaus.
Einig waren sich Dr. Fadavian und Olrik Müller zum Ende der Diskussion, daß Digitalisierung nur mit den Menschen geht. Vor allem jedoch, daß die Digitalisierung von Verwaltung, Handel und Industrie keine Gefahr für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder die Bürgerinnen und Bürger ist. Statt dessen ist sie eine Notwendigkeit. Für mittelständige Unternehmen wie das KFW-Team oder eine mittelgroße Stadt wie Herzogenrath, sind der Personalbedarf und die Komplexität der Abläufe ohne Digitalisierung nicht mehr zu bewältigen.
(Pressemitteilung KFW-Team, 23.01.20)