Gesamtschule Kohlscheid und Stadion Oststraße: Kritik an den Zeitplänen

In einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur (BSK) und des Bau- und Verkehrsausschusses (BV) hat die Verwaltung über die geplanten Erweiterungsmaßnahmen an der Gesamtschule Kohlscheid berichtet. Kritisch äußert sich hierzu Dr. Manfred Fleckenstein, Sprecher der SPD-Fraktion:

„Schon im Jahre 2012 haben wir die Verwaltung im BSK beauftragt, ein Gesamtkonzept für den Endausbau der Gesamtschule Kohlscheid zu entwickeln. Immer wieder haben wir daran erinnert, dass der vollständige Ausbau spätestens im August 2020 (also mit Beginn des Schuljahres 2020/21) fertiggestellt sein muss, da zu diesem Zeitpunkt erstmals alle Jahrgangsstufen besetzt sind. Aber erst im September 2016, also vier Jahre nach der Beauftragung, wurde dieses dann in verschiedenen Varianten vorgelegt. Ergebnis: Die Schule braucht einen Anbau!
Vernünftigerweise wurde dann beschlossen, dass die Gesamtschule auf einen Standort (und zwar an der Kircheichstraße) konzentriert wird. Jetzt, wieder erst eineinhalb Jahre später, wird nun ein Wettbewerb zur Erstellung eines Anbaus in Gang gesetzt, der erst im Frühjahr 2019 beendet sein soll, und zudem festgestellt, dass durch die Bergbauproblematik umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen nötig sind. Welch eine Überraschung! Und die Zeitschiene? Die Verwaltung findet das Ziel „August 2020“ ambitioniert und legt stattdessen „August 2021“ fest. Damit ist nämlich auch klar, dass für eine Übergangsfrist von mindestens einem Jahr zusätzlich Räume angemietet werden müssen. Die Kosten belasten den Haushalt völlig unnötig und wären gänzlich vermeidbar gewesen, hätte die Verwaltung von Anfang an das Projekt zielgerichtet und wirklich ambitioniert angepackt. Nun liegt das „Kind im Brunnen“. Ausbaden müssen dies die Schulgemeinschaft, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer. Es ist nicht zu fassen!“

 

Deutliche Kritik übt Fleckenstein auch am geplanten Vorgehen beim Stadion Oststraße in Kohlscheid, das der zweite Tagesordnungspunkt der Sondersitzung war:

„Noch ein Lehrstück aus dem Tollhaus! Nach dem positiven Beschluss zum Bau der Markttangente in Kohlscheid, die zwingend die Aufgabe des Sportplatzes am Langenberg nach sich zieht, legten schon im November 2014 die betroffenen Vereine der Verwaltung einen Vorschlag vor, wie sie sich eine gemeinsame Nutzung des Stadions an der Oststraße vorstellen könnten und welche Umbaumaßnahmen dazu nötig wären. Es war also reichlich genug Zeit vorhanden, um die Pläne zu prüfen und ggf. andere Vorschläge zu unterbreiten.
Jetzt erst, also mehr als 3 Jahre später, werden nun Pläne zur Diskussion vorgelegt, die viele Fragen aufwerfen. Wie die Endfassung aussehen wird, ist ist noch lange nicht klar. Im Augenblick strebt die Verwaltung das Ziel an, den Umbau bis zum Frühjahr 2020 fertigzustellen. Dumm ist nur, dass, wenn alles nach Plan läuft, der Sportplatz am Langenberg schon ein Jahr vorher überbaut wird und gleichzeitig das Stadion umbebaut werden muss. Damit wird es den Vereinen, im Übrigen die größten Sportvereine in Kohlscheid mit sehr großen Jugendabteilungen, mehr als ein Jahr lang fast unmöglich sein, einen geordneten Trainings-, Spiel- und Wettkampfbetrieb aufrecht zu halten. Was das für die Vereine bedeutet, kann sich jeder ausrechnen. Wieder einmal ist seitens der Verwaltung unnütz Zeit vergeudet worden. Sinnvolle und zielgerichtete Planung sieht deutlich anders aus!“